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Baustellenmanagement​

Mehr Lebensraum für Biber, Bitterling und Co

Ein Dreiviertel Jahr nach dem ersten Spatenstich zwischen der Weser und dem Lohbuschteich präsentieren sich Teich und Uferlandschaft deutlich anders. Bereits vom Alten Postweg aus ist zu erkennen, dass viele hohe Pappeln am Ufer des Sees gefällt wurden. Vor Ort am Ufer der Weser fällt vor allem die dauerhafte Verbindung zwischen Fluss und Teich ins Auge. Bis auf einige landschaftspflegerische Restarbeiten sind die Arbeiten zur Aufwertung des Lohbuschteichs weitgehend abgeschlossen.

Gemeinsam mit Erwin Mattegiet von der AG Natur hat sich Bürgermeister Lars Bökenkröger vor Ort ein Bild von der Umgestaltung gemacht. „Hier vor Ort ist erkennbar, dass sich die Arbeiten gelohnt haben“, sagte er im Gespräch mit Erwin Mattegiet. „Gerade in den Sommermonaten mit niedrigem Weserwasserstand hatten wir immer wieder Probleme mit der Wasserqualität, so dass es teilweise immer wieder auch ein Fischsterben gegeben hat“, erläutert der städtische Gewässerexperte Eckehard Nolting, der das Projekt mit seiner Kollegin Lisa-Marie Wachramejew betreut.

Ein Problem sei auch der dichte Baumbestand rund um den Teich unter anderem mit Pappeln gewesen. Deren Laub sei über Jahrzehnte im Teich versunken und habe durch die Verrottung die Qualität des Wassers beeinträchtigt. Nur bei sehr hohen Hochwasserlagen gab es einen Wasseraustausch mit der Weser. Dies ist nun deutlich anders. An dem in Richtung Porta Westfalica gelegenen Ende des Sees ist der Teich über eine Rinne dauerhaft mit der Weser verbunden. Etwas weiter Oberstrom in Richtung Rehmer Insel ist eine weitere Rinne ins Weserufer eingebaut. Sie lässt je nach Weserwasserstand an durchschnittlich 50 Tagen im Jahr Wasser durch den Lohbuschteich fließen.

Entstanden ist durch die Umgestaltung ein Gelände, dass in Form und Funktion der natürlichen Weseraue nahekommt. Die Anbindung des ehemaligen Abgrabungsgewässers an den Fluss schafft einen Rückzugsraum für die heimische Fischfauna. Solche Biotope mit großen Flachwasserzonen sind im Zuge des Gewässerausbaus für die Schifffahrt entlang des Flusses über Jahrzehnte nahezu verschwunden. „Es ist schön, dass wir der Natur hier auch wieder etwas zurückgeben konnten“, ist Erwin Mattegiet von der AG Natur überzeugt.

Neben den Arbeiten am Lohbuschteich durch die Stadt Bad Oeynhausen hat die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes einen Teilbereich des Ufers naturnah umgestaltet. Die städtische Maßnahme am Teich mit dem Durchstich zur Weser hat rund 320.000 Euro gekostet. 95% Prozent davon übernimmt der Bund im Rahmen des Förderprogramms „Blaues Band“.

„Gerade der Bereich des Durchstichs zur Weser erinnert an den Ursprung des Lohbuschteichs. Hier wurde früher Kies abgebaut, der unter dem Oberboden verborgen ist“, sagt Gewässerexperte Eckhard Nolting. Aber auch dieser Bereich werde sich auf natürliche Weise entwickeln. Die abgeflachten Ufer des Teiches und die neu entstandenen Flachwasserbereiche werden mit Schilf bepflanzt und nach und nach grüner werden, ist Nolting überzeugt.

Die Verbindung vom Teich zur Weser ist durch einen dicken in der Erde verankerten Baumstamm versperrt. „Wir haben hier einen Rückzugsraum für die Natur geschaffen in dem die Menschen einfach einen Schritt zurücktreten sollten“, sagt Bürgermeister Lars Bökenkröger. Es spreche nichts gegen einen gelegentlichen Spaziergang auf festgelegten Wegen. Aber Boote oder andere Wasserfahrzeuge hätten in dem neu gestalteten Gewässer nichts zu suchen.

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